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Interview: Apollo-Astronaut Alan Bean über das Spazieren auf dem Mond, die Zukunft der Raumfahrt und das Leben auf dem Mars.

Hier findet ihr die Originalaufnahme eines Gesprächs, dass ich im Dezember 2016 mit dem Astronauten und Künstler Alan Bean geführt habe. Bean war Pilot der Landefähre der Apollo 12-Mission und der vierte Mensch, der je auf der Oberfläche des Mondes spazierte. Das Gespräch war Grundlage eines Artikels im Magazin Technology Review. Allerdings gibt die Aufnahme viel mehr her, an geschichtlichen und lebendigen Eindrücken eines Astronauten, als letztlich im Artikel veröffentlicht werden konnte.

Die Aufnahme war von ein paar technischen Problemen begleitet, so dass die erste Frage nicht mit drauf ist und das Gespräch am Ende der ersten Aufnahme kurz abbrach. Daher gibt es zwei Dateien. Meine erste Frage war, wie sich Spaziergänge auf dem Mars von Einsätzen auf dem Mond unterscheiden könnten.

Am 14. November 1969 hob Bean gemeinsam mit Kommandant Pete Conrad und dem Piloten der Kommandokapsel Richard Gordon an Bord einer Apollo-Rakete von der Startrampe 39A des Kennedy Space Center in Cape Canaveral (USA) in Richtung Mond ab. Heute wird genau diese Startrampe vom privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX genutzt, um ihre Falcon 9-Raketen, auch mit Astronauten, in den Orbit zu schießen. Womöglich werden von hier aus, über 50 Jahre nach Apollo 12, bald auch wieder Menschen zum Mond aufbrechen.

Fünf Tage nach dem Start der Apollo 12, am 19. November 1969, landete Bean seine Landefähre auf der Oberfläche des Mondes, etwa 160 Meter entfernt vom Landeplatz Mondsonde Surveyor 3. Die war zweieinhalb Jahre zuvor, am 20. April 1967 auf dem Mond gelandet und hatte viele Tausend Fotos zurück zur Erde geschickt – als Vorbereitung für die erste bemannte Mondlandung mit Apollo 11 im Juli 1969.

Alan Bean mit dem ALSEP-Seismometer, Quelle: U.S. National Archive

Rund 31 Stunden verbrachten Bean und Conrad auf dem Mond, etwa acht davon außerhalb der Landefähre. Dabei stellten Sie unter anderem einen Seismometer auf und nahmen Teile von Surveyor 3 ab, die sie zur Erde zurück bringen sollten. In der Aufnahme spricht Bean über das Gefühl, in einem Raumanzug bei geringer Schwerkraft unterwegs zu sein.

Nur vier Tage nach der Landung, am 24. November 1969, standen Conrad, Gordon und Bean wieder auf dem vergleichsweise anziehungsstarkem Boden der Erde. Vier Jahre später, im Sommer 1973 sollte Bean erneut die Schwerkraft unseres Planeten unter sich lassen, als Kommandant einer der ersten Raumstationen, dem Skylab 3.

Alan Bean im Skylab 4, Quelle: NASA

Seine Karriere bei der NASA beendete Bean im Jahr 1985. Für den Rest seines Lebens arbeitete er als Künstler. Viele seiner Bilder verarbeiteten die Erlebnisse seiner Jahre als Astronaut. Weniger als eineinhalb Jahre nach unserem Gespräch, am 26. Mai 2018, starb Alan Bean im Alter von 86 Jahren und mit ihm einer der bis dato letzten Spaziergänger auf dem Mond.

Alan Bean im Mai 2013 bei der Feier zum 40-Jährigen Jubiläum der Skylab Missionen, Quelle: NASA

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